Fr, 18.8. Lydia ist schon in Kroatien. Und Walter und ich beladen in der Früh seinen praktischen Wohnwagen und das Zugfahrzeug für unseren Vereinsurlaub 2023. Dann geht es ab und als Beifahrer im Zugfahrzeug merkt man fast nicht, dass ein Wohnwagen nachgezogen wird – wir fahren ja bis kurz vor der Fähre, die uns von Krk nach Cres übersetzen wird, fast nur auf der Autobahn.
Und am Fährhafen haben wir Glück: Ohne Wartezeit geht es auf die Fähre und bald sind wir dann auch auf unserem Campingplatz Slatina in Martinscica auf Cres. Und hier macht es sich bezahlt, dass wir schon im April einen bestimmten Stellplatz gebucht haben: Eine große Pinie spendet nämlich für den Wohnwagen und für mein Zelt fast zur Gänze Schatten und dort ist es halt immer noch viel kühler als etwa unter einer Markise.
Mit dem Kajakfahren begannen wir am nächsten Tag, dem Samstag, Schaumkronen auf den Wellen veranlaßten uns aber bald dazu, in unserer Bucht mit dem Kenter- und Wiedereinstiegstraining zu beginnen. Das Wiedereinsteigen war nach längerer diesbezüglicher Trainingspause noch nicht optimiert und wurde von uns dann am Abend anhand von YouTube Videos für eine Verbesserung analysiert.
Am Sonntag hatte die Bora so ca. 20 Km/h – und für solche Wetterlagen hatten wir unsere Fahrräder mit. Unsere Radltour zum Bauern Stanic beim Vranasee und zurück wurde 27 km lang, und wir überwanden schließlich 385 hm Höhenunterschied – nur für mich mit Unterstützung von Strom.
Im Hintergrund der Vranasee.
Und dann startete unser Kenter- und Wiedereinstiegstraining Teil 2: Schon um vieles routinierter, erfolgreicher, schneller. Und wir kamen zum Schluss: Dieses Training kann durch ein Training ein Jahr zuvor nicht ersetzt werden. Und trotz der erzielten Verbesserungen inkl. Boot Auspumpen kann beim Kentern in Ufernähe das Schwimmen des Gekenterten zum Ufer immer noch die letzte lebensrettende Option sein.
Am Montag paddelten wir von unserem Campingplatz nach Norden knapp 5 km bis zu einer ansprechenden Bucht.
Dort schnorcheln, baden und jausnen wir. Inzwischen haben wir außerhalb unserer Bucht höhere unruhige Wellen vielfach mit Schaumkronen. Die ersten 500 m unserer Rückfahrt waren dann auch nichts für Zaghafte, dann ging es aber mit willkommenem Rückenwind zügig nach Hause, wie wir es auch mit unserer Wetterprognose erwarten durften. Dabei erreichten wir zumindest zeitweise 9,5 km/h und auf Wellenkämmen auch mehr. (9,2 Paddelkilometer)
Dienstag. Zügiger Stadtbummel in der Stadt Cres und im Geschäft in der Marina. Eine unserer Lenzpumpen, die schadhaft wurde, konnte hier allerdings nicht adäquat ersetzt werden. Zurück auf unserem Campingplatz machten wir uns auf zu unserer Kajaktour Richtung Süden. Unsere Mittagsrast machten wir in einer einladenden, etwas belebten, dafür aber üppig blühenden Bucht. Nach ausgiebigem Schwimmen ging es weiter nach Süden, immer menschenleerer, bis wir umkehrten und bei zeitweisem Gegenwind bis zu 3 Beaufort einen recht sportlichen Auftrag für die Rückfahrt erfüllten. Heute waren es 17,4 Paddelkilometer.
Für Mittwoch war Flaute prognostiziert – ideales Wetter für die Überfahrt zum malerischen Film-Dreh-Ort Valun. Mit den Autos transportierten wir unsere Kajaks und uns zur der uns bereits bekannten Einsetzstelle in der Bucht der Stadt Cres mit ausnahmsweise kostenlosem Autoabstellplatz für niedrige PKWs. Und dann ging es mit den Booten raus aus der Hafenbucht. Das fast spiegelglatte Meer veranlasste uns gleich bei erster Sicht auf Valun zur Direttissima. Zügig durchfuhren wir die ca. 8 km Meer bis zu unserem Ziel.
Dort belohnten wir uns mit ausgiebigem Schwimmen im ca. 26° warmen Meerwasser und mit gutem Essen im Hafenrestaurant.
Auch die Rückfahrt verlief problemlos und sportlich: Lydia hielt mit ihrem konstant hohen Tempo ohne weiteres mit uns mit.
Heute wurden es wieder 17,4 Paddelkilometer.
Am Donnerstag ging es mit dem Auto nach Norden an die Ostküste zum idyllischen Fischerort Beli. Von dort fuhren wir mit unseren Kajaks entlang der gebirgigen Küste nach Süden.
Von unserer Mittagsbucht aus sahen wir dann jene Geier fliegen und in der Luft kreisen, für die dieses Schutzgebiet auch geschaffen wurde.
Zurück in Beli gab es dann gutes Essen im Strandrestaurant mit Western-Atmosphäre. (ca. 10 Paddelkilometer)
Am Freitag, unserem Rückreisetag, konnten wir auf einen Kajak-Urlaub zurückblicken, der naturnah, sportlich und einigermaßen klimafreundlich war. Und wir waren um die Erfahrung von weiteren 60 zurückgelegten Paddelkilometern im Meer reicher. Um ca. 17 Uhr waren wir zurück in Graz und freuen uns auf eine ähnliche Veranstaltung im nächsten Jahr. (Fotos von Lydia Lackner und mir).
Gernot Gstirner